Die "Diagnose"
Es fällt mir sehr schwer diesen Teil zu schreiben.
Am 10.1.10 habe ich am Abend gemerkt, dass sich Anton den ganzen Tag schon nicht mehr bewegt hat.
Ich habe dann alle Tricks angewendet, die ihn sonst immer aufgeweckt haben.Es tat sich nichts.
Ich habe es gewusst aber ich habe es verdrängt, denn es konnte nicht sein.
Ich habe mir eingeredet, dass es die Ruhe vor dem Sturm sei.
Die Nacht hatte ich kaum geschlafen.
Ganz früh am Morgen,den 11.01.10 bin ich dann in die Klinik gefahren.
Die Hebamme, die ich schon von der Geburt meiner Tochter kannte, hat versucht die Herztöne zu finden.
Dann kam die Ärztin mit dem Ultraschall, danach der Oberarzt der mit einem besseren Ultraschall Gerät geschaut hat.
"Es sind keine Herztöne zu finden, da kann man nichts machen" (Oberarzt).
Den Grund, warum Anton gestorben ist, konnte der Arzt jedoch nicht erkennen.
In dem Moment wäre es mir so oder so egal gewesen.........
Danach wurde ich erstmal wieder in den Kreissaal gebracht.Ich habe meinen Mann angerufen, der sich dann auf den weg gemacht hat.Dann habe ich mich hinter einen Stuhl gesetzt und dort versteckt.
Am Abgrund spazieren
ein kleiner Schritt in die Unendlichkeit
was hält mich ihn nicht zu gehen
Freiheit
unendliche Freiheit
keine Erwartungen mehr erfüllen
keine Rechenschaft geben
nicht mehr allein sein
einfach nur schweben
unter mir gibt der Boden nach
warum sollte ich mich festhalten
wer kann mir verbieten
mich einfach fallen zu lassen
warum den mühsamen Weg nach Hause suchen
wenn der schnelle mich direkt zu Dir führt
-von der Seite stillgeboren.de-